Frauen- und Kinderschutzhaus Bersenbrück

Aufgrund von Mehrarbeit vor allem in der nachgehenden Begleitung von hilfesuchenden Frauen sind zusätzliche Personalstunden nötig. Jutta Olbricht, Vorsitzende des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie und Anne Christ-Schneider, sozialpolitische Sprecherin, beide SPD, stellen dafür zusätzliche Finanzmittel in Höhe von etwa 12.000 vom Landkreis in Aussicht. Ein Zeitungsartikel über eine hohe Anzahl an Frauen, die das Frauenhaus Bersenbrück wegen Überbelegung abweisen musste, veranlasste die beiden Kommunalpolitikerinnen zu einem Besuch beim Frauen- und Kinderschutzhaus des SkF in Bersenbrück. „Wir wollten unbedingt aus erster Hand erfahren, wie die aktuelle Situation im Frauenhaus aussieht und ob und wie wir als Kommunalpolitikerinnen helfen können“, so Olbricht zur Motivation dieses Ortstermins. Die neue Vorstandsvorsitzende des SkF (Sozialdienst katholischer Frauen), Jutta Brockhage und Heike Bartling, Mitarbeiterin im Frauenhaus und in der Beratungsstelle für häusliche Gewalt (BISS), stellen im Gespräch ihre Arbeit vor und gehen auch auf die Belegungssituation des Frauenhauses ein. „Derzeit sind wir tatsächlich oft bis zu 100% ausgelastet, da kommt es schon vor, dass wir Frauen nicht aufnehmen können. Aber in solchen Fällen nehmen wir sofort Kontakt mit anderen Häusern auf. Wir wünschen uns in diesem Zusammenhang ein sogenanntes Ampelsystem wie in NRW, damit könnten wir per Mausklick sofort sehen, in welchem Frauenhaus in der Region noch Plätze frei sind. Um dies umzusetzen, müssten sich aber alle beteiligen. Daran wird aktuell gearbeitet“, versichert Jutta Brockhage. Verglichen mit der Stadt Osnabrück, ist die Aufenthaltsdauer im Frauenhaus Bersenbrück sehr viel geringer. Im Durchschnitt bleiben die Frauen etwa 4 Wochen. Es werde möglichst zügig für jede eine passende Lösung gefunden, stellt Heike Bartling fest. „Darauf legen wir großen Wert. Auch die Betreuung der von den hilfesuchenden Frauen mitgebrachten Kinder hat bei uns einen großen Stellenwert. Da sind wir personell gut aufgestellt.“ Allerdings ergebe sich ein erhöhter Arbeitsaufwand durch die Teilnahme an Arbeitskreisen, durch die Zunahme von Hochrisikofällen mit nachgehender Begleitung oder durch die Zunahme von Migrantinnen. Dafür habe der SkF aktuell beim Landkreis einen Antrag auf eine Stundenaufstockung gestellt. Jutta Olbricht und Anne Christ-Schneider brachten großes Verständnis für die Mehrarbeit auf und zeigten sich zuversichtlich, dass der gestellte Antrag, auch bewilligt werde. Darüber hinaus habe der SkF eine Anfrage an den Landkreis in Bezug auf eine Teilfinanzierung einer Anerkennungspraktikantin gestellt. Diese solle unter anderem auch dafür eingesetzt werden, die Garantie der 24/7-Öffnung, also die Erreichbarkeit des Frauen- und Kinderschutzhauses rund um die Uhr, sicherzustellen. Die beiden Kreispolitikerinnen Olbricht und Christ-Schneider stellten die Bewilligung der beiden Anträge in Aussicht und versprachen in der nächsten Gruppensitzung über die hervorragende und wertvolle Arbeit des Frauenhauses und des BISS zu berichten.

Mit Kreistagskollegin Anne Christ-Schneider beim SkF Vorstand Jutta Brockhage und Heike Bartling von der BISS Beratungsstelle